Wer kennt das Lied nicht: „Tauben vergiften im Park“ https://www.youtube.com/watch?v=TiH5BsVTcyg
Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main
Jacqueline Fingerle (OK Offenbach/Frankfurt) 5001 Klicks | 18:01 Uhr, 06.09.2013
Viele Städte auch Frankfurt haben Probleme mit Stadttauben: Hintergründe, Ursachen und
Lösungsvorschläge präsentiert dieser Beitrag. https://srv2.mediathek-hessen.de/medien/tx_video/high/7505_Problemtaube.mp4
Das Image der Tauben ist schlecht. Eigentlich brauchten wir keine Angst zu haben. Im vorgenannten Videobeitrag konnten Sie sich davon überzeugen.
Wenn es um Tierquälereien an Tauben geht, ist für viele Menschlichkeit ein Fremdwort.
Ohne Frage ist eine zu große Anzahl von Tauben ein Problem. Dies gilt für den Menschen und nicht zuletzt für die Taube selbst. Doch müssen wir in einer zivilisierten Gesellschaft, Probleme auch zivilisiert lösen, da alles andere unwürdig ist.
In diesem Sinne möchte das Stadttaubenprojekt Frankfurt sich der Verantwortung stellen und seinen Beitrag zur sinnvollen, problemorientierten, ökologischen und vor allem ethisch vertretbaren Lösung leisten.Betreute Taubenhäuser in denen ein Gelegeaustausch stattfindet, sind kombiniert mit Aufklärungsmaßnahmen, die einzige sinnvolle, kostengünstigen und langfristig erfolgversprechende Methode Taubenbestände zu reduzieren.
Sehr geehrte Damen und Herren Dezernenten, sehr geehrte Mitglieder der Ortsbeiräte,
Sie haben sicher jüngst in der Lokalpresse davon erfahren, dass Hauseigentümer und Gewerbetreibende aus dem Bahnhhofsviertel der dortigen Taubenplage mithilfe von betreuten Taubenschlägen Herr werden wollen. Sie sind davon überzeugt, dass dies nur mit Taubenschlägen gelingt, da sich alle anderen Wege zur Taubenvergrämung seit Jahrzehnten als wirkungslos erwiesen haben.
Die Stadt Wiesbaden reduziert die dortigen Taubenzahlen seit Jahren erfolgreich mit Taubenhäusern. Das dortige Ordnungsamt finanziert diese komplett. Frau Pia Baum vom Wiesbadener Ordnungsamt schilderte vor kurzem ihr Erfahrungen gegenüber den Hauseigentümern und Gewerbetreibenden aus dem Bahnhofsviertel. Jener Artikel aus der FR beweist, dass Wiesbaden diesen Weg mit voller Überzeugung weitergeht: http://m.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/wiesbaden/wiesbaden-neuer-taubenschlag-eroeffnet-a-1530534
In Anbetracht dessen fragen wir uns als Stadttaubenprojekt Frankfurt, warum die Stadt Frankfurt das erfolgreiche Konzept aus Wiesbaden nicht endlich adaptiert. Frankfurts Verkehrsdezernat ließ jüngst 80.000 Euro in die Unterführung der Galluswarte investieren. Gitter und Bleche wurden angebracht, um die Tauben fernzuhalten. Mittlerweile weist die Maßnahme verbogene Stellen und Löcher auf. Und die Vögel lassen sich in unmittelbarer Nähe nieder. Nachhaltigkeit und ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sehen anders aus. Ein Taubenhaus hätte Abhilfe geschaffen. Für 80.000 Euro hätte man vier davon bauen und deren Bewirtschaftung auf lange Zeit sicher stellen können.
Warum hat die Stadt das Geld nicht in Taubenhäuser investiert, obwohl man doch aus Wiesbaden von deren Erfolgen weiß? Diese sorgen nicht nur für eine Lösung des Problems, sondern könnten auch in anderer Hinsicht Abhilfe schaffen: Die Stadt könnte in die Schläge – wie Wiesbaden – alleine investieren oder dies gemeinsam mit Hauseigentümern und Gewerbetreibenden tun. Auf jene Weise ließen sich auch Arbeitsplätze schaffen. Langzeitarbeitslose könnten hier beschäftigt werden, egal welchen Alters. Wir betreiben zwar bereits drei Schläge in Frankfurt. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus. Das gilt auch für den Schlag am Westbahnhof, der funktioniert, jedoch zu viele Tiere anzieht, da sich kein weiterer Schlag im Stadtteil befindet. Die Stadt zögert dennoch. Es heißt, es sei kein Geld da für die Häuser. 80.000 Euro lassen sich jedoch einfach so für eine Maßnahme ausgeben, deren Wirksamkeit nicht bewiesen wurde.
Warum also verweigert man sich in Frankfurt dem erfolgreichen Weg?
Wir sind uns sicher, dass sich die große Mehrheit von Ihnen vom Wiesbadener Weg überzeugen lässt und wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mit jener Überzeugung dazu beitragen, eine wirkungsvolle Maßnahme durchzusetzen. Mit Anträgen im Ortsbeirat könnten Sie zum Beispiel fordern, dass mehr Taubenhäuser entstehen. Statt wie seit Jahrzehnten weitere Steuergelder für obsolete Vergrämungsmaßnahmen auszugeben, könnte die Stadt in eine nachhaltige Maßnahme investieren, die nicht nur das Problem beseitigt, billiger ist als wirkungslose Maßnahmen, sondern auch noch Menschen eine Beschäftigung bieten. Wir hoffen auf Ihren Zuspruch.
Vielen Dank und beste Grüße,
Gudrun Stürmer
Stadttaubenprojekt Frankfurt e. V.
Solmsstr. 9
60486 Frankfurt/M.

Neueste Kommentare